Regenwald und brasilianischer Barock
Reisetipp für BrasilienBrasilien – dabei denken die meisten Menschen an Samba, Karneval in Rio und die Strände der Copacabana. Doch wer das Land mit seinen Regenwäldern, der unberührten Natur und seiner vielfältig geprägten Kultur bei einer Rundreise entdeckt, merkt schnell, dass Brasilien noch viel mehr zu bieten hat.
Besonders das grüne Herz des südamerikanischen Regenwaldes lohnt einen Besuch. Direkt am Rio Negro liegt Manaus, die Hauptstadt des Amazonas-Bundesstaates – ein perfekter Ausgangspunkt für Ausflüge in die artenreiche Natur. Fast nirgends auf der Welt kann man eine solch vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beobachten wie hier im tropischen Regenwald. Mit einem erfahrenen Führer werden Flora und Fauna erkundet – Abenteuer pur. Ständig knackt und raschelt es, und vielleicht erblickt man ja im nächsten Moment einen Tapir oder ein Wasserschwein? Die Kamera sollte jedenfalls stets einsatzbereit sein, denn auch die zahlreichen farbenfrohen Blüten und Schmetterlinge bieten fantastische Fotomotive.
Wer die Natur besonders intensiv erleben möchte, kann sogar die Nacht direkt im Dschungel verbringen. Verschiedene Lodges bieten Übernachtungsmöglichkeiten an – ein ausergewöhnliches Erlebnis und einmaliger Kontrast zum hektischen Stadteben.
Auch wem der Sinn nach kulturellen Schätzen steht, wird in Brasilien fündig. Direkt in Manaus befindet sich beispielsweise das legendäre „Teatro Amazonas“, ein kunstvolles neobarockes Opernhaus, das durch den Film „Fitzcarraldo“ von Werner Herzog berühmt wurde und noch heute genutzt wird. Um die Aufführungen im Theater nicht durch vorbeifahrende Pferdefuhrwerke zu stören, ließen sich die Baumeister übrigens einiges einfallen. So ließen sie die Pflastersteine vor dem Gebäude extra aus Kautschuk und Sand fertigen.
Der Nordosten Brasiliens überrascht mit vielen prächtigen Kirchen und Herrenhäusern im brasilianischen Barock, einer interessanten Weiterentwicklung des europäischen Barocks. Anfang des 17. Jahrhunderts, während der Kolonialzeit, brachten katholische Missionare den Barock nach Brasilien.
Unter allen Künstlern dieser Epoche sticht besonders der Bildhauer Aleijadinho heraus, der als bedeutendster Vertreter seiner Zeit gilt und als Baumeister bei vielen berühmten Gebäuden mitwirkte. Da er nie seine Heimatstadt Ouro Preto verließ, befinden sich hier seine bedeutendsten Werke. Als Sohn eines portugiesischen Architekten und einer schwarzen Sklavin bietet seine Lebensgeschichte zugleich einen faszinierenden Einblick in die brasilianische Kultur, die maßgeblich durch zwei große Einflüsse geprägt wurde: die europäische Kolonisierung und die afrikanischen Sklaven.
Nicht nur als Prunkstück des Barocks, sondern auch als idealer Ort, um diese afroperuanische Kultur zu entdecken, gilt die Stadt Salvador da Bahia. Denn nirgends sonst in Brasilien leben so viele Einwohner mit afrikanischen Wurzeln. Besonders die Mischung aus katholischer Kirche und schwarzen Göttern ist für Salvador prägend. Nicht weniger als 76 Kirchen laden zum Besichtigen ein.
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